So bekommst du deinen Welpen stubenrein – Schritt für Schritt zur sauberen Wohnung
„Das wird nie was – ich wische hier mehr als ich schlafe!“
Kommt dir dieser Gedanke bekannt vor? Du bist nicht allein. Die Stubenreinheit ist eine der größten Herausforderungen im ersten Jahr mit einem Welpen. Aber keine Sorge: Mit Geduld, klaren Routinen und ein bisschen Know-how bekommst du deinen kleinen Vierbeiner zuverlässig stubenrein – ohne Stress, Frust oder endlose Putzaktionen.
In diesem Artikel zeige ich dir nicht nur, wie du deinen Welpen stubenrein bekommst, sondern auch warum gewisse Fehler den Prozess unnötig erschweren.
Wir schauen auf Zeitfenster, Signale deines Welpen, Rückschläge (ja, die wird’s geben) – und wie du das alles souverän meisterst.
Wenn dein Hund bereits stubenrein ist und nun doch wieder in die Wohnung macht, dann schau dir bitte hier den entsprechenden Beitrag an
Doch vorweg – die wichtigsten Punkte zusammengefasst, wie du deinen Welpen stubenrein bekommst: 🐶
- Schritt 1: Der Welpe muss alle paar Stunden nach draußen gebracht werden
- Schritt 2: Wenn der Welpe unruhig wird oder am Boden schnüffelt, muss er sofort rausgebracht werden.
- Schritt 3: Der Welpe braucht einen festen Tagesablauf.
- Schritt 4: Gehe mit dem Welpen an einen bestimmten Ort zum Lösen und lobe Ihn, wenn er das macht.
- Schritt 5: Der Welpe sollte nachts in der Nähe von dir sein und nicht frei herumlaufen können.
Stubenreinheit in 3 einfachen Schritten: Ein Schnellstart-Guide

Bevor wir in die Details eintauchen, hier die wichtigsten Schritte im Überblick, die dir helfen werden, deinen Welpen erfolgreich stubenrein zu bekommen:
Schritt 1 – Löseplatz finden und Geduld üben
Bei einem Welpen muss man die Faustregel beachten:
🐶Das Alter in Monaten plus eins ergibt die Stunden, die der Welpe seine Blase kontrollieren kann. Mit 2 Monaten kann ein Welpe also etwa 3 Stunden aushalten – in der Theorie. In der Praxis ist es besser, häufiger rauszugehen, besonders nach dem Fressen, Trinken, Schlafen und Spielen. In dieser Anfangszeit muss man also sehr aufmerksam sein und den Welpen rechtzeitig zum Löseplatz bringen.
In unserem Falle war das eine vertraute Grünfläche neben unserem Wohnhaus. Mia konnte dort auf einem kleinen Rasenstück sich lösen. Wir hielten sie an der Leine mit einem Radius von ca. 1-2 m. Das hatte den Grund, dass Mia nicht so viele Eindrücke, vor allem Gerüche wahrnehmen konnte. Denn die fremde Umgebung bietet doch für so einen kleinen Hund allerlei Ablenkungsmöglichkeiten. So blieben wir an einer Stelle und Mia wurde es schnell langweilig und konnte sich somit gut lösen. Wir verstärkten die gekonnte Leistung mit einem überschwänglichen Lob im richtigen Moment – genau WÄHREND sie ihr Geschäft erledigte, nicht davor und nicht danach. Danach streichelten wir sie und gaben Mia ein Leckerli.
So vergingen die ersten 2-3 Wochen. Alle 2 Std. führten wir Mia nach draußen. Nach ein paar Wochen wurden die zeitlichen Abstände dann schon größer. Danach hatte Mia ein Gefühl entwickelt und zeigte uns an, wenn sie musste. Sie ging dann immer zur Wohnungstüre oder war sehr aufgeregt und lief dabei hin und her. Später gewöhnte sie sich zusätzlich an, mich anzuschauen oder leicht zu bellen, wenn ich nicht reagierte.
⚠️Wichtig: Wenn der Welpe unruhig herumläuft oder am Boden schnüffelt und sogar im Kreis dreht, ist es höchste Zeit ihn nach draußen zu bringen – er sucht gerade einen Platz um sich zu erleichtern.
Schritt 2 – Einen festen Tagesrhythmus finden
Sehr hilfreich, um Welpen stubenrein zu bekommen, ist es, wenn du deinen Welpen an einen festen Tagesablauf gewöhnst. Füttere deinen kleinen Hausgenossen zu festen Zeiten, beispielsweise um 7 Uhr morgens, 11 Uhr vormittags, 15 Uhr nachmittags und am frühen Abend um 19 Uhr. Du kannst dann auch sehr leicht feststellen, um wie viel Uhr dein Welpe muss. Gehe kurz vorher mit ihm raus und lass ihn sein Geschäft machen.
Zeitfenster nach dem Fressen, Trinken, Schlafen und Spielen
Was ich schnell gelernt habe: Es gibt bestimmte Momente, in denen die Wahrscheinlichkeit für einen „Unfall“ besonders hoch ist. Du solltest deinen Welpen in diesen kritischen Zeitfenstern unbedingt nach draußen bringen:
🍽️ Nach dem Fressen: Bei Mia konnte ich die Uhr danach stellen, dass sie etwa 15-20 Minuten nach dem Fressen raus musste. Nicht 10 Minuten, nicht 30 Minuten – fast genau 20 Minuten später fing sie an, unruhig zu werden und im Kreis zu laufen. Genau wie im Schnellstart-Guide beschrieben, führten wir Mia an einen festen Ort draußen, begrenzten ihre Bewegungsfreiheit mit der Leine und warteten geduldig, bis sie sich löste.
💧 Nach dem Trinken: Nach dem Trinken ging’s schneller – da waren es oft nur 5-10 Minuten, bis sie zur Tür schaute. Besonders an warmen Tagen oder nach körperlicher Aktivität solltest du dieses Zeitfenster im Auge behalten!
😴 Nach dem Schlafen: Das allerwichtigste Zeitfenster? Direkt nach dem Aufwachen! Ob nach einer Nacht oder nur einem kurzen Nickerchen am Nachmittag – Mias Blase war dann immer randvoll. Mein Tipp: Halte die Leine schon bereit, bevor dein Welpe richtig wach wird.
🎾 Nach dem Spielen: Der Klassiker, den ich anfangs übersehen habe: nach dem wilden Spielen. Die Aufregung scheint irgendwie die Blase zu aktivieren. Wir hatten so manches Spielzeug, das ich schnell weglegen musste, sobald ich merkte, dass Mia ZU aufgeregt wurde. Sonst wurde es kritisch!
Pro-Tipp: Halte dir diese vier Hauptzeitfenster als Gedächtnisstütze auf einem Zettel an der Kühlschranktür fest. Nach einigen Wochen wirst du den individuellen Rhythmus deines Welpen erkennen und kannst dich entsprechend anpassen.
Doch manchmal kann es einfach verzweifelnd sein: Man weiß ganz genau, dass der Welpe jetzt pinkeln muss, geht also raus aber dann passiert – nichts! Kaum ist man wieder drinnen, sucht sich dein Welpe schon ein neues Plätzchen. Der Welpe möchte seinen Menschen keinesfalls ärgern. Es kann vorkommen, dass er sich draußen einfach nicht lösen konnte.
2 Gründe, weshalb sich dein Welpe draußen nicht lösen kann:
- Manche Welpen vergessen schlichtweg, dass sie sich draußen erleichtern müssen. Die Umgebung ist einfach zu faszinierend- ein Schmetterling fliegt hier, ein Auto fährt da und am Horizont läuft gerade ein anderer Hund vorbei. Die Ablenkung ist also zu groß. Hier muss der Mensch geduldig sein. Am besten sucht man einen ruhigen Ort und wartet bis dem Welpen langweilig wird und ihm wieder einfällt warum ihr hinausgegangen seid.
- Es gibt auch sehr unsichere Welpen die sich jedoch nicht trauen, sich im Freien zu entleeren. Ein anderer Hund könnte ja durch das Absetzen von Urin oder Kot auf ihren Aufenthaltsort aufmerksam werden. Deshalb hinterlassen sie keine Spuren. Auch hier braucht es Geduld des Menschen.
Tipp: Man sollte immer an denselben Ort gehen und warten, bis der kleine Welpe es endlich schafft, seine Geschäfte dort zu verrichten. Wenn er dann bereit ist, kannst du in diesem Fall auch gerne ein Signalwort verwenden damit der Welpe versteht was gewünscht wird.
Wenn du dich an diese Vorgehensweise hältst, wird dein Welpe meist stubenrein innerhalb weniger Wochen. Während manche Welpen sehr schnell stubenrein werden, brauchen andere trotz aller Bemühungen viel Zeit. Deshalb können einige Hilfsmittel in dieser Phase sehr nützlich sein.
Schritt 3 – Strategien für einen sauberen Schlaf mit deinem Welpen

Behilflich ist dir die Tatsache, dass Hunde ungern ihr eigenes Lager beschmutzen. Der Haken ist, dass neue Erdenbewohner eine kleine Blase und ein unausgereiftes Verdauungssystem haben und daher häufig müssen. Praktisch ist es daher, wenn sich dein Welpe bei dir meldet, wenn er muss. Um das zu erreichen, solltest du:
- Sein Lager neben deinem Bett oder zumindest in Hörweite aufstellen.
- Lass ihn nachts nicht in der Wohnung herumlaufen, sondern stelle dir einen Laufstall, einen Welpenzaun oder eine Hundebox in dein Schlafzimmer und platziere sein Körbchen dort hinein.
Bei einem 8 Wochen alten Welpen musst du dich auf nächtliche Unterbrechungen einstellen – etwa alle 3 Stunden wird er raus müssen. Stelle dir einen Wecker, um ihn regelmäßig rauszubringen. Diese nächtlichen Runden sollten minimalistisch sein – nur kurz raus, Geschäft erledigen, wieder rein. Kein Spielen oder Aufpäppeln, damit der Welpe versteht:
Nachts ist Schlafenszeit, nicht Spielzeit.
Wenn der Kleine unruhig wird, intensiv am Boden schnüffelt oder sich um die eigene Achse dreht, solltest du schnell mit ihm runtergehen und ihn natürlich loben, wenn er draußen pinkelt oder ein Häufchen macht. Der Trick ist der, dass dein Welpe nicht in sein Lager machen möchte, so dass er definitiv auf sich aufmerksam machen wird.
Die Grundlagen der Stubenreinheit bei Welpen verstehen
Als ich Mia, meine Golden Retriever Hündin, vor fünf Jahren als kleinen Welpen zu mir holte, dachte ich ehrlich gesagt, dass die Stubenreinheit ein Kinderspiel sein würde. Mann, lag ich damit falsch! Die ersten Wochen waren ein ständiger Kreislauf aus Pfützen auf dem Teppich und nächtlichem Aufstehen. Aber hey, mit der Zeit hab ich’s kapiert – und Mia zum Glück auch.
Wisst ihr, einer der größten Fehler, die ich gemacht habe, war zu erwarten, dass mein flauschiger kleiner Welpe von Anfang an versteht, was von ihr erwartet wird. Die Wahrheit ist: Welpen sind nicht von Natur aus stubenrein, egal wie sehr wir uns das wünschen würden.
Warum Welpen nicht von Anfang an stubenrein sind
In ihrem Wurfnest haben Welpen nie gelernt, ihr Geschäft zurückzuhalten oder an bestimmten Orten zu erledigen. Die Mutterhündin kümmert sich um alles, und die Kleinen müssen einfach nur… gehen, wenn sie müssen.
Bei wilden Hunden oder Wölfen verlassen die Welpen einfach das Nest, wenn sie älter werden, und erledigen ihr Geschäft dort, wo sie gerade sind. In meinem Wohnzimmer war das natürlich keine Option! Für Mia war es erstmal total verwirrend, dass sie auf einmal an einem bestimmten Ort Pipi machen sollte. Das musste sie komplett neu lernen.
Die Rolle von Blasenkontrolle und Entwicklung
Was ich auch nicht wusste: Welpen können ihre Blase physiologisch gar nicht lange kontrollieren. Es ist nicht nur eine Frage des Trainings, sondern tatsächlich ihrer körperlichen Entwicklung.
Bei Mia hab ich bemerkt, dass sie mit 8 Wochen höchstens 3 Stunden durchhalten konnte, bevor die nächste Pfütze drohte. Das war echt anstrengend, aber es hat keinen Sinn, gegen die Biologie anzukämpfen. Die Muskeln, die die Blase kontrollieren, müssen erst noch wachsen und stärker werden – genau wie bei Menschenbabys!
Ein Tierarzt hat mir damals erklärt, dass die volle Blasenkontrolle bei den meisten Hunden erst mit 4-6 Monaten eintritt. Bei manchen dauert’s sogar noch länger. Bei Mia hat’s ungefähr 5 Monate gedauert, bis ich ihr wirklich vertrauen konnte.
Warum Strafen kontraproduktiv sind
Der größte Fehler, den ich fast gemacht hätte (zum Glück hatte ich vorher gute Ratgeber gelesen), war, Mia für ihre „Unfälle“ zu bestrafen. Einmal habe ich aus Frust laut geseufzt, als sie wieder mal neben der Trainingsunterlage gepinkelt hat, und sie hat sich sofort geduckt und schuldbewusst ausgesehen.
Aber das war nicht, weil sie verstanden hat, dass sie draußen hätte pinkeln sollen. Es war, weil sie meine negative Reaktion gespürt hat.
Hunde verbinden die Strafe nicht mit dem Akt des drinnen-Pinklens, sondern mit dem Pinkeln an sich – oder schlimmer noch, mit deiner Anwesenheit während sie pinkeln.
Das Resultat? Mia hat angefangen, sich zu verstecken, um ihr Geschäft zu erledigen. Hinter dem Sofa, unter dem Esstisch – überall, wo ich sie nicht sehen konnte. Das hat das Training natürlich noch schwieriger gemacht!
Was wirklich funktioniert hat, war positives Bestärken und jubeln wie verrückt, wenn sie draußen ihr Geschäft erledigt hat. Ich hab mich gefühlt wie ein Idiot, als ich mitten im Park „SUPER GEMACHT, MIA! GUTES MÄDCHEN!“ gerufen habe, aber mann, hat es gewirkt. Nach ein paar Wochen hat sie regelrecht darauf gewartet, dass ich sie lobe!
Bei der Stubenreinheit geht’s letztendlich um Konsequenz, Geduld und das Verstehen, dass euer Welpe nicht absichtlich euer Lieblingskissen ruiniert. Es ist ein Lernprozess für beide Seiten, und mit der richtigen Herangehensweise wird es irgendwann klappen – versprochen!
Bei Mia hat es etwa 6 Monate gedauert, bis sie wirklich zuverlässig stubenrein war. Und selbst dann gab es noch den gelegentlichen Unfall, wenn sie aufgeregt war oder ich ein Zeichen übersehen habe. Aber heute, fünf Jahre später, ist es kaum zu glauben, dass wir jemals durch diese anstrengende Phase gegangen sind.

Wie du feste Gassi-Zeiten etablierst
Nach viel Trial und Error hab ich gemerkt: Regelmäßigkeit ist der Schlüssel. Mia hat unglaublich schnell die festen Zeiten gelernt – viel schneller als all die Kommandos, die ich ihr beibringen wollte.
Tagesplan für die ersten Wochen
Für alle, die gerade mit einem Welpen starten: Hier ist mein Überlebensplan für die ersten kritischen Wochen. Er hat bei Mia funktioniert und kann euch vielleicht auch helfen:
Woche 8-10:
- Alle 1-2 Stunden raus, wenn der Welpe wach ist
- Nachts alle 3 Stunden
- Immer zum gleichen Platz draußen gehen, damit der Geruch den Welpen daran erinnert
- Nach JEDEM Aufwachen, Fressen, Trinken und Spielen sofort raus
- Lob und Leckerlis für’s draußen-machen nicht vergessen!
Woche 11-13:
- Tagsüber alle 2-3 Stunden
- Nachts einmal um Mitternacht und einmal gegen 4 Uhr
- Anfangen, auf Anzeichen zu achten (Schnüffeln, Kreise laufen, Unruhe)
- Zur Tür gehen trainieren, bevor das Geschäft losgeht
Woche 14-16:
- Tagsüber alle 3-4 Stunden
- Versuchen, die Nacht durchzuschlafen (bei manchen Welpen klappt’s, bei anderen nicht)
- Mit dem Kommando für’s Geschäft anfangen (bei uns war es „Mach Pipi!“)
Ab Woche 17:
- Feste Routinezeiten einhalten
- Tagsüber alle 4-5 Stunden
- Die meisten Welpen können jetzt durchschlafen
Was ich übrigens noch gelernt habe: Es gibt Rückschläge. Als Mia etwa 5 Monate alt war und ich dachte, wir hätten es geschafft, fing sie plötzlich wieder an, drinnen Unfälle zu haben. Ich war kurz davor, durchzudrehen! Bis ich merkte, dass es mit ihrer ersten Läufigkeit zusammenhing. Hormonelle Veränderungen können den ganzen Zeitplan durcheinanderbringen.
🥇Die gute Nachricht: Mit Geduld und Konsequenz kriegt man es hin. Und irgendwann – es fühlt sich an wie ein Wunder – habt ihr einen stubenreinen Hund, der euch mit seinem Blick sagt: „Hey, ich müsste mal raus!“ Und dann wisst ihr: All die schlaflosen Nächte haben sich gelohnt.
Signale deines Welpen richtig deuten
Eine der größten Herausforderungen bei Mia war nicht das häufige Rausgehen – es war, ihre subtilen Signale rechtzeitig zu erkennen.
Typische Anzeichen fürs „Müssen“
Bei Mia gab es ein paar Anzeichen, die ich mit der Zeit lesen konnte wie ein offenes Buch. Das offensichtlichste war natürlich das Schnüffeln am Boden – besonders wenn sie dabei im Kreis lief. Als würde sie nach dem perfekten Platz suchen. Was sie ja eigentlich auch tat!
Dann gab’s da noch ihre besondere Art, wie sie unruhig von einem Zimmer ins andere lief. Nicht das normale Erkunden, sondern dieses ziellose Hin und Her, als würde sie sagen: „Mensch, ich muss JETZT was erledigen!“
Was ich irgendwann auch bemerkt habe: Mia hat immer direkt vor der Tür gewartet, wenn sie raus musste. Aber am Anfang? Da saß sie einfach da und starrte die Tür an. Ich dachte, sie würde auf den Postboten warten oder so, bis mir klar wurde: Das ist ihre Art, mir zu sagen, dass sie raus muss! Manchmal kratzte sie auch leicht an der Tür, aber das war eher die Ausnahme.
Und dann gab’s noch dieses plötzliche Erstarren mitten im Spiel. Als würde sie innerlich denken: „Oh oh, jetzt wird’s aber dringend!“ Wenn Mia beim Spielen plötzlich innehielt und den Kopf senkte, wusste ich: Wir haben etwa 20 Sekunden, um zur Tür zu kommen!
Häufige Fehler beim Welpen Stubenrein-Training – und wie du sie vermeidest
Wenn ich auf die Zeit zurückblicke, in der ich Mia stubenrein gemacht habe, muss ich schmunzeln. Mann, hab ich viele Fehler gemacht! Einige davon haben uns Wochen gekostet. Wenn ich heute Freunden mit neuen Welpen Tipps gebe, erzähle ich ihnen immer von diesen Fehlern – damit sie nicht dieselben machen müssen.
Warum zu viel Reiniger manchmal alles schlimmer macht
Als Mia ihre ersten Unfälle im Haus hatte, bin ich in den Putzmittel-Wahn verfallen. Ich hab literweise Reiniger gekauft und alles geschrubbt, bis es nach Krankenhaus roch. Und was ist passiert? Sie hat genau an den gleichen Stellen wieder hingepinkelt! Ich war echt verwirrt.
Bis mir ein erfahrener Hundetrainer erklärte: Viele herkömmliche Reiniger enthalten Ammoniak – und ratet mal, wonach Hundeurin riecht? Genau, nach Ammoniak! Ich hab also ungewollt Mias Pinkelstellen „markiert“, anstatt sie wirklich zu beseitigen.
Die Lösung war so einfach: Spezielle enzymhaltige Reiniger für Haustierunfälle. Diese brechen die organischen Komponenten im Urin tatsächlich auf, anstatt sie nur zu überdecken. Seit ich auf diese umgestiegen bin, hat Mia fast nie mehr an den gleichen Stellen „nachgelegt“.
Was ich auch gelernt habe: Selbst wenn wir Menschen nichts mehr riechen können, nehmen Hunde mit ihrer superstarken Nase immer noch Spuren wahr. Daher war es wichtig, wirklich gründlich zu reinigen und dann am besten noch den Zugang zu diesen Stellen für eine Weile zu blockieren.
Was Rückfälle wirklich bedeuten
⚠️Was ich nicht wusste: Rückfälle sind total normal und bedeuten NICHT, dass das Training gescheitert ist. Bei Mia gab es mehrere Gründe für Rückfälle:
- Als sie krank war und eine leichte Blasenentzündung hatte (checkt das beim Tierarzt, wenn plötzlich Rückfälle auftreten!)
- Während ihrer ersten Läufigkeit (Hormone können das Verhalten komplett durcheinanderbringen)
- Nach unserem Umzug (neue Umgebung = neues Territorium = neue Regeln in ihrem Kopf)
- Als meine Mutter zu Besuch kam (Aufregung und Veränderung der Routine)
Der wichtigste Tipp bei Rückfällen: Nicht verzweifeln und auf keinen Fall aufgeben! Einfach wieder zurück zu den Grundlagen: häufigere Gassirunden, mehr Aufmerksamkeit, positive Verstärkung. Bei Mia hat es immer nur ein paar Tage gedauert, bis wir wieder auf Kurs waren.
Und wichtig: Schimpft nicht mit eurem Welpen wegen Rückfällen. Das macht alles nur schlimmer und verwirrt den kleinen Kerl noch mehr.
Der Fehler, Welpen unbeaufsichtigt zu lassen
Mein größter Fehler am Anfang? Ich dachte, ich könnte Mia für „nur mal kurz“ 30 Minuten alleine im Wohnzimmer lassen, während ich duschte und mich fertig machte. Das Ergebnis war… nun ja, kreativ verteilt.
Die harte Wahrheit: Welpen, die noch nicht stubenrein sind, können NICHT unbeaufsichtigt gelassen werden. Nicht für 30 Minuten, nicht für 10 Minuten, manchmal nicht mal für 2 Minuten, wenn sie gerade aktiv sind.
Was mir geholfen hat:
- Eine Hundebox für kurze Abwesenheiten (Hunde pinkeln nicht gerne dort, wo sie schlafen)
- Ein Laufstall in der Nähe von da, wo ich gerade war
- Mia mit ins Badezimmer nehmen, während ich duschte (ja, ernsthaft)
- Und für längere Abwesenheiten: eine vertrauenswürdige Hundesitterin
Als Mia etwa 5 Monate alt war, konnte ich sie für kurze Zeit alleine lassen, ohne Unfälle befürchten zu müssen. Aber davor? Constant supervision! Klingt anstrengend, ist es auch – aber es verkürzt die Gesamtzeit des Trainings enorm.
Was ich auch gelernt habe: Wenn ich Mia nicht beobachten konnte, hab ich sie an der Leine bei mir behalten. So konnte sie nicht heimlich verschwinden und irgendwo ihr Geschäft erledigen.
Fazit: Mit Geduld, Liebe und Klarheit zum stubenreinen Welpen
Stubenreinheit ist kein Hexenwerk – sondern ein Prozess. Wenn du die Signale deines Welpen verstehst, klare Routinen schaffst und dabei ruhig und positiv bleibst, wird dein kleiner Vierbeiner schneller lernen, als du denkst. Bleib konsequent, feiere kleine Erfolge – und denk dran: Jeder Rückschritt ist nur eine Lernchance.